ANFLUG


INSTRUMENTENLANDESYSTEM

Ein Instrumentenlandesystem [ILS] leitet die Piloten im Anflug zur Piste. Dies geschieht mit Hilfe von horizontalen und vertikalen Leitstrahlen, die auf dem Navigationsdisplay im Cockpit abgebildet werden. Im Navigationsdisplay kann der Pilot jederzeit kontrollieren, ob er "auf Kurs" ist. Die Anzeige wird dabei akustisch unterstützt.

Das ILS am Boden besteht aus drei Komponenten:

  • Der Landekurssender [Localizer-LOC] gewährleistet die horizontale Führung. Er steht systembedingt in der Verlängerung der Pistenachse, einige hundert Meter vom Pistenende entfernt.
  • Der Gleitwegsender [Glide Path-GP] ist für die vertikale Führung zuständig.
  • Die Distanzmessung (Distance Measurement Equipment, DME) liefert die Distanz zwischen Flugzeug und Pistenschwelle.

TRANSITION ARRIVALS

Seit 11. Mai 2006 gelten für Landungen am Flughafen Wien standardisierte Transition Arrivals. In Umsetzung einer Forderung aus dem Mediationsverfahren, namentlich des Teilvertrages "Aktuelle Maßnahmen", wurde die Einführung der so genannten Transition Arrivals vorbereitet und beschlossen. Transition Arrivals sind definierte Anflugwege und unerlässlich für kontinuierliche Sinkraten ["Continuous Descent"].

Der Continuous Descent ist seit Anbeginn der Mediation eine zentrale Forderung und die Transition Arrivals eine notwendige Voraussetzung für dessen Umsetzung. Dadurch wird es einerseits möglich Lärm und Luftschadstoffe zu minimieren, durch minimale Triebwerksleistung [low drag - low power] und die weitgehende Vermeidung von Flügen in konstant niedriger Höhe. Und andererseits eine Verbesserung der Pünktlichkeit durch die exaktere Berechenbarkeit der Anflüge.

Versuche haben ergeben, dass der CO2-Ausstoß beim Continuous Descent um 30 bis 40 Prozent geringer ist als bei herkömmlichen Anflugverfahren. Durch Transition Arrivals kommt es weder zu mehr noch zu weniger Verkehr, jedoch zu einer Optimierung des Verkehrsflusses. Weltweit wurden bereits und werden Anflugverfahren auf dieses moderne System umgestellt. Nachweislich führt dies zu einer weiteren Erhöhung des Sicherheitsstandards im Flugsicherungs-kontrolldienst und zu einer besseren Öko-Bilanz. Einer der wenigen Bereiche, in denen eine klassische Win-Win-Situation gegeben ist.

Die neuen Transition Arrivals bilden eine zentrale Voraussetzung für

  • die oben erwähnten teilweisen Verbesserungen, vor allem für die NÖ Umlandgemeinden, aber auch für Wien,
  • die Weiterentwicklung des Continuous Descent,
  • die Einführung von "state of the art" Anflugverfahren und des Arrival Managers,
  • die Entwicklung von Night Transitions und
  • eines verbesserten Sichtanflugverfahrens sowie - last but not least-
  • verbesserte Sicherheitsstandards.
   

Abruf der Transition Arrival

Die jeweilige Charts finden Sie unter [PART III - AD2]  -  Karten/Charts Wien-Schwechat [RNAV Arrival Chart - Transition to RWY __ ] auf https://eaip.austrocontrol.at.

Quelle:  Austro Control - Luftfahrthandbuch Österreich / AIP Austria


CURVED APPROACH

Dabei handelt es sich um ein Instrumenten-Anflugverfahren für laterale und vertikale Flugsteuerung, das nicht entlang einer durchgehenden Geraden, sondern (auch) mit Kurvensegmenten definiert ist. Aus technischer Sicht handelt es sich bei diesem „gekurvten Anflug“ um ein satellitengestütztes Anflugverfahren bei dem Anflüge unter Verwendung von Kurven möglich sind. Das bedeutet, dass das Luftfahrzeug einen fixen Radius fliegen kann, dabei die Neigung in einer Kurve so adaptiert, dass z.B. Windeinflüsse korrigiert werden und die fliegbare Genauigkeit permanent überwacht und nachjustiert wird. 

CURVED APPROACH PISTE 16

Seit 2014 gibt es ein von Austro Control freigegebenes Instrumenten-Anflugverfahren  für einen Curved Aprroach auf Piste 16. Derzeit ist ein niedriger Prozentsatz der in Österreich landenden Maschinen technisch ausgestattet bzw. zertifiziert, dieses Verfahren fliegen zu können. Dabei sind seitens der Airlines entsprechende Ausrüstungen der Flugzeuge, eigens dafür geschulte Crews und eigene Zulassungen durch die Flugsicherheitsbehörde notwendig. Seitens der Airlines sind entsprechende Ausrüstungen der Flugzeuge, eigens dafür geschulte Crews und eigene Zulassungen durch die Flugsicherheitsbehörde notwendig. Es wird jedoch intensiv an der weiteren Entwicklung dieses Anflugverfahrens gearbeitet.

Der veröffentlichte Curved Approach zur Piste 16:

CURVED APPROACH PISTE  29

Für den Curved Approach auf Piste 29, der seit 2021 möglich ist,  wurde seitens Austro Control ein neuer Ansatz gewählt. Der sogenannte „PBN to ILS“ Anflug ist eine Kombination aus Performance Based Navigation (PBN, wörtlich „leistungsbasierte Navigation“) und dem konventionellen Instrumentenlandesystem (ILS). Das Verfahren ermöglicht, dass Anflüge nicht ausschließlich einem langen, geraden Leitstrahl, wie beim Instrumentenlandesystem (ILS), folgen müssen, sondern erst näher an der Piste einschwenken und zum Landeanflug ansetzen. Dank der modernen, satellitengestützten Navigationstechnik inklusive spezieller Kurvensegmente kann die Routengestaltung im Nahbereich des Flughafen Wiens flexibler gestaltet werden. Der präzise, und lärmarme Anflug ist nahezu wetterunabhängig nutzbar und kann mit fast allen Flugzeugtypen geflogen werden. Das lärm- und emissionsoptimierte Anflugverfahren hat zudem den Vorteil, dass für die Crews kein zusätzliches Training erforderlich ist.

Der veröffentlichte Curved Approach zur Piste 29:

Abruf der Curved Approach Piste 29

Die jeweilige Charts finden Sie unter [PART III - AD2]  -  Karten/Charts Wien-Schwechat [RNAV Arrival Chart - RNP Transition to RWY 29] auf https://eaip.austrocontrol.at.

Quelle:  Austro Control - Luftfahrthandbuch Österreich / AIP Austria