FREQUENTLY ASKED QUESTIONS

Warum wird der Flug anders dargestellt als beobachtet?

Die Daten stammen von dem am Flughafen stationierten Platzradar und werden von der Austro Control GmbH zur Verfügung gestellt. Es handelt sich somit um Daten der österreichischen Flugsicherung, die den größtmöglichen Genauigkeitsgrad aufweisen. Die Hintergrundkarten stammen von Google bzw. von Openstreet Map.


Warum wird mehrere Tage hintereinander über ein bestimmtes Gebiet geflogen, und dann wieder längere Zeit nicht?

Aus welcher Richtung Flugzeuge anfliegen bzw. in welche Richtung sie starten, ist von den Windverhältnissen in Flughafennähe vorgegeben. Das Prinzip gilt seit Beginn der Luftfahrt. Aus Sicherheitsgründen muss stets gegen den Wind gestartet und gelandet werden. Je nach Pistenkonfiguration und vorherrschender Windsituation [Westwind, Windstille bzw. Ostwindkonfiguration] folgen die Luftfahrzeuge festgelegten An- bzw. Abflugstrecken. Es kann daher möglich sein, dass bei anhaltenden Windverhältnissen immer die selben Routen geflogen werden müssen. Das führt zu einer Häufung an Überflügen. Ändern sich die Windverhältnisse, werden andere Routen beflogen. Nähere Informationen über die Sart- und Landerouten erhalten Sie auf www.flugspuren.at in der Rubrik „Flugrouten“.


Warum wird manchmal über Gebiete geflogen, wo normalerweise keine Überflügen stattfinden?

Überflüge können mehrere Gründe haben. Einerseits kann es sich um Abweichungen aus Gründen der Flugsicherheit handeln.  So werden solche Routen zum Besispiel durch das notwendige Umfliegen von vorherrschenden Gewitterzellen oder Blitzentladungen in näherer oder weiterer Entfernung des Flughafens verursacht.  Anderereseits kann es sich auch um radargeführte Landungen handeln, die in Höhen über 10.000 Fuß über Wien in Richtung des Endanfluges der jeweiligen Landepiste geleitet werden. Weiters können auch internationale Überflüge in großer Höhe stattfinden. 


Warum fliegen manche Flugzeuge tief und laut über bebautes Gebiet? Gibt es Mindestflughöhen?

Im Luftfahrtrecht sind unter § 7 die Mindestflughöhen geregelt. Dabei gilt, dass diese Mindestflughöhen zum Zwecke von Starts und Landungen unterschritten werden dürfen. Die Flughöhe muss jedoch mindestens 300 m über dem höchsten Hindernis betragen. Jedenfalls muss die Flughöhe bei Flügen mit kraftangetriebenen Luftfahrzeugen über den dicht-besiedelten Gebieten von Wien mindestens 1000 m über Grund betragen, über den dichtbesiedelten Gebieten von Graz, Linz, Klagenfurt sowie Salzburg mindestens 900 m über Grund und über den dichtbesiedelten Gebieten von Innsbruck mindestens 600 m über Grund. Die Mindestflughöhen dürfen nur unterschritten werden, soweit dies zum Zwecke des Abfluges und der Landung zwingend notwendig ist.


Kann man als Privatperson eine Lärmmessung beantragen?

Die mobilen Messungen werden entsprechend eines jährlichen Messplanes durchgeführt, wobei die Messungen in einem 1-monatigen Rhythmus stattfinden. Dieser Messplan wird im Rahmen des Dialogforums festgelegt und mit seinen Mitgliedern abgestimmt. Das Dialogforum setzt sich aus dem Flughafen Wien AG, der Austrian Airlines AG, der Austro Control, den Anrainergemeinden und den Bürgerinitiativen zusammen. Eine private Lärmmessung ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Bereits durchgeführte Lärmmessungen finden Sie unter www.flugspuren.at in der Rubrik LÄRMWERTE.


Gibt es eine Zusammenfassung des Flugverkehrsgeschehens rund um den Flughafen Wien?

Über das Verkehrsgeschehen insgesamt und auch über die Einhaltung der Mediationsverträge verfasst das Dialogforum einen jährlichen Evaluierungsbericht. Die jeweils aktuellste Version kann abgerufen werden unter:


Gibt es für den Anflug auf den Flughafen Wien eine gekurvtes Anflugsverfahren ["curved approach"]?

Unter "curved approach"  versteht man ein Instrumenten-Anflugverfahren für laterale und vertikale Flugsteuerung, das nicht entlang einer durchgehenden Geraden, sondern zusätzlich auch mit Kurvensegmenten definiert ist. Der "curved approach" ist bereits seit geraumer Zeit für die Piste 16 [Wien Essling, Groß Enzersdorf] und Piste 29 [Bruck/Leitha, Arbesthal] möglich. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass alle Flugzeuge nur noch diesen Anflug fliegen dürfen. Derzeit wird er nur von sehr wenigen Flugzeugen geflogen.


Welche Auswirkung hat der Betrieb eines Flughafens auf die Luftgüte?

Seit 1995 werden am Standort Luftgütemessungen im unmittelbaren Vorfeld- und Pistenbereich durchgeführt. Das Schadstoffmesssystem wird von der Niederösterreichischen Landesregierung betreut und ist in das bundeslandweite Luftgütemessnetz eingebunden. Dieses besteht aus insgesamt 46 Stationen, die halbstündlich die aktuellen Messdaten an die Zentrale liefern. Unter www.numbis.at können die Messwerte der einzelnen Messpunkte – und so auch jene vom Flughafen Wien Schwechat – abgerufen werden. Somit sind die Werte von Schwefeldioxid und Stickstoffdioxiden jederzeit verfügbar und können mit den Messwerten anderer Schadstoffmessstellen Niederösterreichs verglichen werden. Die gemessenen Werte werden zudem mit gesetzlichen Grenzwerten verglichen und geben so Auskunft über die Luftqualität.


Wie entstehen Kondensstreifen und woraus bestehen sie?

Die Abgase von Flugzeugtriebwerken bestehen überwiegend aus Wasserdampf, der bei der Verbrennung des Treibstoffs entsteht. Außerdem sind Spuren von Schwefelsäure und Rußpartikel enthalten, an die sich Wasser anlagern kann, was die Bildung von Kondensstreifen erleichtert. Damit Kondensstreifen entstehen, muss es sehr kalt sein [max. –55 bis –35°C, je nach Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Temperatur der Abgase]. Die notwendigen Bedingungen sind in der Reiseflughöhe von Flugzeugen nicht untypisch. Unterhalb von 7–9 km Reisehöhe ist es in unseren Breiten im Allgemeinen zu warm für Kondensstreifen. Flugzeuge mit effizienteren Triebwerken produzieren häufiger einen Kondensstreifen, weil ihre Abgase kühler sind. Oft werden die Kondensstreifen fälschlicherweise als "Chemtrails" bezeichnet.


Lassen Flugzeuge Kerosin über bewohntem Gebiet ab?

Das Ablassen von Treibstoff während des Fluges wird nur im äußersten Notfall [nach dem Start, wenn das Luftfahrzeug vollbetankt mit Treibstoff ist und mit dem maximalen Abfluggewicht nicht mehr rücklanden könnte] praktiziert. Nur in diesem speziellen Fall, bei Gefahr in Verzug, weist die Flugsicherung  ein bestimmtes Gebiet dafür zu. Die dafür vorgesehenen Bereiche liegen nicht im Großraum Wien. Dies kommt sehr selten vor, da einerseits der überwiegende Teil der am Flughafen Wien startenden bzw. landenden Flugzeuge gar keine Vorrichtung hat, um Treibstoff abzulassen. Nur einige wenige Flugzeugtypen, die für Langstreckenflüge eingesetzt werden, haben überhaupt die Möglichkeit dazu. Andererseits wird in der Regel das Luftfahrzeug so beladen, dass ein sicheres Rücklanden bei nahezu allen Flugzeugen möglich ist, ohne dabei Treibstoff ablassen zu müssen. Und selbst in den seltenen Fällen, bei denen Treibstoff abgelassen werden muss, geschieht das in einer bestimmten Flughöhe und bei hoher Geschwindigkeit, so dass am Boden keine unmittelbarere Auswirkung nachweisbar ist.


Warum wird das Nachtflugverbot nicht eingehalten?

Am Flughafen Wien gibt es kein Nachtflugverbot sondern eine im Konsens vereinbarte Nachtflugbeschränkung. Dadurch ist im Zeitraum von 21:00 bis 7:00 Uhr die Piste 16/34 grundsätzlich nicht verfügbar, außer es handelt sich um östliche Winde [die dann Landungen auf Piste 16 nötig machen] oder bei Nichtverfügbarkeit der Piste 11/29. Zusätzlich sind nachts nur die sogenannten Nacht-Abflugstrecken in Betrieb. Infos unter www.flugspuren.at in der Rubrik FLUGROUTEN.


Warum ändert sich trotz meiner Beschwerde beim Infotelefon Umwelt & Luftfahrt nichts?

Das Infotelefon wurde als Beschwerde- und Informationsstelle eingerichtet, um kompetent und umfassend die von der Bevölkerung gewünschten Informationen zu erteilen und eingebrachte Beschwerden zu behandeln.


Können Flugzeug während des Fluges Flüssigkeiten ablassen?

Flugzeuge die auf dem Flughafen Wien starten bzw. landen besitzen keine Vorrichtungen zum Ablassen von Flüssigkeiten/ Fäkalien während des Fluges. Ein technisches Gebrechen würde einerseits dem Piloten durch ein Signal mitgeteilt werden, andererseits dem Bodenpersonal beim Absaugen der Tanks auffallen und unverzüglich der Flughafenbetriebsleitung mitgeteilt werden. Flüssiges Material würde bei einer Geschwindigkeit von 200 bis 300 km/h sehr fein zerstäubt und vom Wind verblasen werden, sodass ein Nachweis am Boden praktisch unmöglich wäre, außerdem wären Rückstände blau, weil in Flugzeugtoiletten ähnlich wie in mobilen Toiletten diese Geruchsneutralisierer zum Einsatz kommen.


Wie laut ist ein Flugzeug an einem bestimmten Ort?

Auf flugspuren.at können alle Lärmmessstellen in der Nähe Ihres Wohnortes ausfindig gemacht werden und die dort gemessenen Lärmpegel eingesehen werden.


Wie laut darf ein Flugzeug sein?

Luftfahrzeuge werden im Rahmen der Erstzulassung auf Einhaltung von definierten Lärmwerten geprüft und sodann laut ICAO in sogenannte Kapitel eingeteilt. Die Grenzwerte für den  Einzelschallpegel während eines Überfluges ergeben sich aus der  Zulassung gemäß ICAO.


Mit welchen Maßnahmen und in welchen Ausmass möchte die Luftfahrtindustrie den CO2 Ausstoß reduzieren?

Der Flughafen Wien nimmt das Thema Klimaschutz sehr ernst. Der Klimawandel ist jedoch ein globales Problem und kann auch nur global gelöst werden. Die CO2-Emissionen wirken rund um den Erdball.